Die Holzindustrie startet 2025 im dritten Belastungsjahr in Folge.
Von Erholung keine Spur: Das Geschäftsklima bleibt negativ, die Baukonjunktur schwach, und zentrale Marktsegmente fahren weiterhin unter Kapazität.
Gleichzeitig rückt ein EU-Regelrahmen näher, der ab 2025/2026 zur Pflicht wird:
Entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR), Klimaberichtspflichten und die Umsetzung der EU-Klimagesetze.
Die These dieses Artikels lautet:
2026 wird zum Filterjahr. Unternehmen, die 2025 nicht handeln, werden abgehängt – oder verschwinden.
Wie steht die Holzindustrie 2025 wirklich da?
Welche Segmente (Sägewerke, Holzwerkstoffe, Verpackung, Holzbau) sind strukturell bedroht?
Welche EU-Regulierungen greifen ab 2025/2026 – und was bedeuten sie praktisch?
Warum wird 2026 ein Filterjahr, in dem Gewinner und Verlierer sichtbar werden?
Welche konkreten Schritte müssen Sägewerke und Holzverarbeiter jetzt setzen?
Die Bilanzkennzahlen vieler Holzunternehmen zeigen 2025 ein klares Bild:
Umsatzdruck: Die Rückgänge aus 2023 und 2024 wirken nach.
Margen unter Druck: Energie, Personal, Zinslast steigen, während Verkaufspreise stagnieren.
Investitionen reduziert: Viele verschieben Modernisierungen, obwohl sie diese dringend brauchen.
Abhängigkeit vom Bau: Nach wie vor das schwächste Glied der Branche.
Liquidität angespannt: Besonders bei Unternehmen, die in Boomjahren expandiert haben.
Und: Der Branchenstimmungsindex ist 2025 erneut rückläufig. Das ist das dritte Jahr in Folge mit pessimistischer Erwartung.
Bittere Wahrheit:
2025 ist kein „Zwischenjahr“. Es ist das Jahr, in dem du entscheidest, ob du zur zukünftigen Holzindustrie gehörst oder zur Rückbauindustrie.
Hier die Punkte, die Unternehmer ungern hören – aber hören müssen:
Die Baukrise ist nicht dein größtes Problem.
Dein größtes Problem ist die fehlende Transparenz über Auslastung, Energie, Stillstände und Ausschuss.
Blindflug ist 2025 tödlich.
Wer seine Produktionsprozesse nicht misst, verliert jeden Tag Geld.
Kosten senken ohne Daten ist kein Sparen – es ist raten.
Viele Betriebe sind finanziell instabiler als ihre Geschäftsführer glauben.
Wer jetzt nicht digitalisiert, hat 2026 keinen Anschluss mehr.
Nicht wegen Mode – sondern wegen Regulierung, Energiepreisen und Druck der Kunden.
Wenn du diesen Abschnitt unangenehm findest, ist er genau für dich geschrieben.
Die Nachfrage aus Wohn- und Wirtschaftsbau bleibt rückläufig. Projekte werden verschoben, Finanzierung ist teuer, Bauträger sind zurückhaltend.
Die Energiekosten normalisieren sich nicht.
Trocknung, Maschinen, Logistik – alles bleibt teuer.
Das Volumenmodell der 2000er ist tot.
Effizienz und Transparenz sind jetzt die einzigen echten Wettbewerbsvorteile.
Die EU macht ernst mit Nachhaltigkeit, Transparenz und Klimazielen.
Die Holzbranche steht gleichzeitig unter Druck und ist zentraler Hebel der Klimastrategie.
Dieses Doppelmandat macht die nächsten Jahre anspruchsvoll.
| Segment | Zustand 2025 | Risiken | Chancen |
|---|---|---|---|
| Nadelsägewerke | angespannt | Fixkosten, Preisverfall | Diversifikation |
| Laubsägewerke | stabiler | begrenzte Märkte | Nischenstärke |
| Holzwerkstoffindustrie | rückläufig | Möbel & Bau schwach | Innovation |
| Verpackungen/Paletten | differenziert | Margendruck | Standardstabilität |
| Holzbau-Zulieferer | abhängig von Zinsen | Sanierungsstau | Sanierungsboom 2026/27 |
Ziel: Klimaneutralität bis 2050, minus 55 % CO₂ bis 2030
Link: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32021R1119
Auswirkungen:
Energieeffizienz wird Pflicht
Emissionsdaten werden Teil der Lieferantenbewertung
Trocknungsprozesse geraten unter Druck
Link: https://green-business.ec.europa.eu/deforestation-regulation-implementation
Link: https://eudr.webcloud.ec.europa.eu/tracesnt
Kernanforderungen:
Geolokalisierung der Flächen
Traceability vom Wald bis zum Produkt
Risikoanalysen & Dokumentationspflicht
Sorgfaltspflichterklärungen über das EU-Portal TRACES
Auch wenn die Anwendung ab 2024 verschoben wurde:
2025 ist das Aufbaujahr.
2026 beginnt die Ernstphase.
Die meisten Sägewerke verlieren Geld an Stellen, die sie nicht überwachen:
3–4 Stunden tägliche Mikro-Stillstände
jährlich bis zu 700 Stunden unproduktive Zeit
Ursache: unerkannte Rüstzeiten, Werkzeugkühlung, Materialfluss
Temperaturspitzen im Produktionsbereich verursachen Qualitätsprobleme
Ausschussquote 15 % → 12 % (reell erreichbar durch Monitoring)
Energieverbrauch nachts 18 % höher als notwendig
Grund: Leerlaufzeiten, Einschaltzeiten nicht optimiert
2026 wird zu einem Marktfilter, weil drei Dinge gleichzeitig passieren:
Die EU-Regulierungen werden operationalisiert.
Betriebe ohne Lieferkettendokumentation sind nicht mehr lieferfähig.
Kunden verlangen Nachweise.
Besonders große Industriekunden werden nur noch mit transparenten, digital erfassten Lieferanten arbeiten.
Der Markt zieht langsam wieder an.
Der Aufschwung 2026 wird nicht breit — er wird selektiv.
Die Vorbereiteten profitieren überproportional.
Fazit:
2026 wird nicht für alle gut.
Es wird nur für die gut, die 2025 vorbereitet haben, statt gewartet.
Produktionskennzahlen erfassen (Laufzeiten, Stillstände, Ausschuss)
Energie- und Temperatur-Hotspots sichtbar machen
Lieferketten dokumentieren (Vorbereitung EUDR)
Kostenstruktur und DB-Rechnung neu aufsetzen
Produktmix neu ausrichten (margenträchtiger, weniger zyklisch)
Digitale Prozessdaten in Entscheidungen integrieren
Energieeffizienzprogramme starten (Trocknung, Kompressoren, Klima)
EUDR-konforme Dokumentation in Standardprozesse überführen
CO₂- und Energiekennzahlen systematisch ausweisen
Nachhaltigkeits-Reporting zur Kundengewinnung nutzen
In neue Segmente wachsen: Sanierung, Innenausbau, modulare Systeme
Was Sie 2025 wissen müssen:
Ihr Kosten- und Effizienzproblem ist größer als die Baukrise.
EU-Regulierung wird Ihre Lieferfähigkeit ab 2026 definieren.
Transparenz ist kein Nice-to-have – es wird Pflicht.
Wer 2025 nicht investiert, verliert 2026 Marktanteile.
Digitalisierung ist die Grundlage jeder Bilanzverbesserung.
Wie entwickeln sich Sägewerke 2025?
Schwache Nachfrage, Margendruck, hohe Fixkosten, Fokus auf Effizienz.
Welche EU-Vorgaben treffen die Holzbranche 2025?
Die EUDR, das European Climate Law und steigende Berichtspflichten.
Wann wird die EUDR verbindlich?
Die Anwendung wurde verschoben, aber die Pflichten sind ab 2025 aufzubauen; ab 2026 wird es ernst.
Wie sieht die Prognose für 2026 aus?
Selektive Erholung für vorbereitete Betriebe; hohes Ausfallrisiko für unvorbereitete.
2025 ist kein „weiter so“.
Es ist das Jahr der Entscheidung.
„2026 trennt die Branche in Zukunftsbetriebe und Rückbaubetriebe.“
Wenn du 2025:
deine Prozesse transparent machst,
deine Kosten im Griff hast,
die EU-Regeln vorbereitest,
dein Produktportfolio clever steuerst,
… dann kann 2026 dein Jahr werden.
Wenn nicht, wirst du 2026 vom Markt gefiltert.