Maschinenstillstände kosten Zeit, Geld – und oft auch Nerven. Wer seine Produktion wirklich im Griff haben will, braucht heute mehr als nur Erfahrungswerte. Es braucht Zahlen, Daten, Fakten – in Echtzeit.
Ob in der Lebensmittelbranche, der Holzindustrie oder der Metallverarbeitung: Wer seine Auslastung optimiert, erhöht automatisch Produktivität, senkt Stillstandskosten und schafft Transparenz in der gesamten Produktion.
In vielen Betrieben werden Maschinen nur zu 60–70 % effektiv genutzt – obwohl 90 % oder mehr möglich wären. Die Gründe? Ungeplante Stillstände, mangelnde Transparenz, keine Datenbasis oder fehlende Schnittstellen.
Gerade kleinere und mittlere Betriebe haben oft einen gewachsenen Maschinenpark – viele Anlagen sind älter, nicht vernetzt, aber technisch völlig intakt.
Dank moderner Sensorik und Softwarelösungen ist es heute möglich, jede Maschine – unabhängig von Alter, Typ oder Hersteller – digital sichtbar zu machen. Und das ganz ohne Eingriff in die Steuerung.
Lebensmittelproduktion: Überwachung von Kühlketten, Reinigungstakten, Maschinenstillständen
Holzindustrie: Analyse von Trocknungszeiten, Stillstandsgründen in der Sägekette, Temperaturüberwachung in Lagern
Metallverarbeitung: Zykluszeit-Monitoring, Schichtauswertungen, Identifikation von Engpässen
Schon ein einzelner Sensor pro Maschine kann wertvolle Informationen liefern. Starte mit einem Pilotprojekt an einem kritischen Punkt deiner Produktion.
Statt Maschinen einfach neu zu starten, sollte die Ursache analysiert werden: War es eine Blockade, ein Bedienfehler oder ein überhitzter Motor? Echtzeitdaten liefern Antworten.
Wird tagsüber effizienter gearbeitet als nachts? Daten helfen, Leistung pro Schicht oder Mitarbeitergruppe transparent darzustellen – und gezielt zu optimieren.
Statt neue Maschinen zu kaufen, kann man bestehende aufrüsten – für einen Bruchteil der Kosten. So wird selbst die 20 Jahre alte Fräse zum digitalen Akteur.
Daten allein bringen nichts. Eine gute Software zeigt abweichende Werte, Trends und kritische Zustände visuell aufbereitet – am besten mobil oder im Webbrowser.
Maßnahme | Branche | Verkürzung der Rüstzeit | Steigerung Maschinenauslastung |
---|---|---|---|
Retrofitting + Echtzeit-Überwachung | Metallfertigung | –20 % | +10–15 % |
Plug-and-Play Sensorik | Holzindustrie | –15 % | +8–12 % |
Automatisierte Rüstplanung | Lebensmittelproduktion | –25 % | +12–18 % |
Predictive Maintenance vor Rüstwechsel | Metallfertigung | –30 % ungeplante Stillstände | +15–25 % |
Zyklusdatenanalyse pro Schicht | Holz- & Lebensmittelbranche | –10 % redundante Rüstvorgänge | +5–10 % |
Diese Ergebnisse zeigen: Schon kleine Maßnahmen im Bereich Digitalisierung und Nachrüstung können erhebliche Effizienzgewinne bringen.
FFG-Studie „IKT der Zukunft“ betont die Bedeutung digitaler Technologien zur Effizienzsteigerung, insbesondere durch Retrofitting in KMUs. (Quelle: FFG.at/ikt-der-zukunft)
Laut McKinsey reduzieren digitale Industrie-4.0-Lösungen Maschinen-Downtime um bis zu 50 % und steigern den Durchsatz um 10–30 %.
Eine arXiv-Studie belegt, dass KI-gestützte Predictive-Maintenance-Systeme ungeplante Stillstände halbieren können.
Der IEA-Bericht prognostiziert jährliche Einsparungen im zweistelligen Milliardenbereich durch digitale Prozessüberwachung in der Industrie.
Die EU-Kommission sieht Digitalisierung und Nachrüstung als zentrale Hebel zur Wettbewerbsfähigkeit und CO₂-Reduktion – unterstützt durch Programme wie Digital Europe oder Horizon Europe.
Was ist Retrofitting?
Retrofitting beschreibt das Nachrüsten bestehender Maschinen mit digitalen Sensoren und Software, um sie in moderne IT-Systeme zu integrieren – ohne mechanische Veränderungen.
Wer Maschinenauslastung gezielt analysiert und verbessert, spart nicht nur Ressourcen – sondern steigert gleichzeitig Qualität und Liefertreue.
Die Kombination aus Digitalisierung, Retrofitting und intelligenter Datenanalyse ist der Schlüssel zu einer effizienteren Produktion – unabhängig von Branche, Maschinentyp oder Unternehmensgröße.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die ersten Schritte zu setzen.